In einer neuen Pressemitteilung informiert Human Rights Watch über die Verhaftung bzw. das Verschwinden von zwei oppositionellen Aktivistinnen und einem Journalisten in Ruanda. 

Illuminée Iragena, Mitglied der Oppositionspartei FDU-Inkingi, wird seit sechs Monaten vermisst. Vor ihrem Verschwinden stand die Aktivistin in engem Kontakt mit ihrer inhaftierten Parteipräsidentin Victoire Ingabire und besuchte diese regelmässig im Gefängnis. Seitdem sie am 26.März 2016 das letzte Mal gesehen wurde, fehlt von ihr jede Spur. Ihre Angehörigen befürchten, dass sie illegal festgehalten und gefoltert wurde. Einigen nicht bestätigten Berichten zufolge soll Iragena mittlerweilen verstorben sein.

In möglicher Verbindung zu Iragena's Fall wurde deren Partei-Kollegin Léonille Gasengayire am 26.März 2016 von der Polizei verhaftet und geschlagen, nachdem sie Victoire Ingabire im Auftrag von Iragena ein Buch ins Gefängnis gebracht hatte. Nach kurzer Zeit wurde sie wieder freigelassen, jedoch am 23.August wegen Beschuldigung der Aufstandsbildung erneut verhaftet. Gasengayire steht nun vor Gericht. Im Falle eines Schuldspruches droht ihr eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren.

Ein dritter Fall betrifft den Journalisten John Ndabarasa, der seit dem 7.August 2016 vermisst wird. Ndabarasa ist Familienangehöriger von John Mutabazi, einem ehemaligen Leibwächter des Präsidenten, der in Ungnade gefallen und 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.

HRW ruft die ruandische Regierung dazu auf, ihre Anstrengungen in der Untersuchung der drei Fälle zu verstärken und Informationen dazu zu kommunizieren.

Die vollständige Pressemitteilung in englisch oder französisch finden Sie rechts.