Nachdem Felicien Kabuga im Mai in der Nähe von Paris gefangen genommen wurde, versuchten seine Anwälte, ihn in Frankreich vor Gericht zu stellen. Doch im vergangenen Monat genehmigte das oberste Gericht des Landes seine Überstellung nach Den Haag. Der mutmaßliche Financier sieht sich mit mehreren Anklagepunkten konfrontiert, darunter Mittäterschaft am Völkermord, direkte und öffentliche Aufstachelung zum Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Bisher wurde noch kein Verhandlungstermin bekannt gegeben, jedoch hat das UNO-Gericht bereits die Richter bestimmt, die Kabugas Fall verhandeln werden.

Auch in den Niederlanden wurde ein 71-jähriger Mann aus Ruanda festgenommen, welcher zur Beihilfe am Völkermord in seiner Heimat verdächtigt wird. Der Mann soll zur Zeit des Völkermordes in der Hauptstadt Kigali Eigentümer einer Apotheke gewesen sein. Er soll unter anderem an Treffen teilgenommen haben, bei denen Ermordungen der Tutsis vorbereitet wurden und eine Liste mit potenziellen Opfern erstellt haben, teilte die Staatsanwaltschaft unter Berufung auf die Justiz in Ruanda mit. Ruanda hatte die Auslieferung des Mannes beantragt, welcher seit über 20 Jahren in den Niederlanden lebt. 

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