Brutaler Mord im Kongo - Gelyncht, weil er Tutsi war
Brutaler Mord im Kongo - Gelyncht, weil er Tutsi war
Die taz berichtet zu den Hintergründen des Mordes an Major Joseph Rugenerwa Kaminzobe am 09. Dezember 2021, der im Süd-Kivu brutal gelyncht wurde. Die Tat sei ethnisch motiviert.
Major Kaminzobe war am 09. Dezember mit drei Kameraden unterwegs, um seinen kranken Kommandeur aus Fizi in die Großstadt Uvira zu bringen. Als das Fahrzeug bei Lweba von einer Miliz angehalten wurden, erkannten die Milizionäre in Kaminzobe einen Tutsi. Sie verprügelten ihn und zündeten ihn an, nachdem er bewusstlos wurde. Die anderen Soldaten fuhren weiter, die Polizei griff nicht ein, vielmehr sammelte sich eine Gruppe Schaulustiger um das Geschehen.
Laut Organisationen vor Ort wurde Kaminzobe getötet, weil er ein Banyamulenge war. Die Banyamulenge-Tutsi sind bereits seit Jahrzehnten Opfer von Übergriffen durch Milizen, die in ihnen Ruander ohne Daseinsrechte im Kongo sehen. Außerdem sind Tutsi im Kongo die Zielscheibe von Hassreden und ethnischer Hetze, die bis hin zu Aufrufen zur ethnischen Säuberung reicht.
Der Banyamulenge-Konflikt verschärfte sich seit 2020 zusehends, nachdem einige Banyamulenge-Offiziere aus der kongolesischen Armee desertierten. Inzwischen sind laut eigenen Angaben 97 Prozent ihrer Dörfer zerstört und Hunderttausende von ihnen auf der Flucht.
Durch die Präsenz burundischer Militärtruppen im Ostkongo seit dem 19. Dezember könnte nun eine weitere Konfliktpartei hinzukommen, die die Existenz der Banyamulenge bedroht.
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