Burundi: Gang Rapes by Ruling Party Youth

Burundi: Gang Rapes by Ruling Party Youth

Ein neuer Bericht von Human Rights Watch zeigt die schlimme Situation von burundische Frauen auf, die sowohl in Burundi als auch in Flüchtlingscamps, teilweise auch mehrfach vergewaltigt wurden. Oftmals gehören zu den Tätern Mitglieder der Jugendgruppe der amtierenden Partei, die sich Imbonerakure nennen und teilweise teil von Massenvergewaltigungen waren. Auch Polizisten und Männer in Polizeiuniformen wurden als Täter identifiziert. Viele Vergewaltigungsfälle scheinen gezielt auf Familien von Oppositionsanhänger ausgerichtet worden zu sein. 

Human Rights Watch interviewte über 70 Vergewaltigungsopfer im Mai 2016 in Nduta, einem der neusten Flüchtlingscamps in Tanzania. Die Frauen sagten aus, seit den Vorfällen an Langzeitschäden zu leiden, darunter sexuell übertragbare Krankheiten, ungewollte Schwangerschaften, Angstzustände und Depressionen. Viele Frauen beschreiben wie sie von Männern in Uniform oder bekennenden Ibonerakure in ihren oder in der Nähe ihrer Häuser vergewaltigt wurden. Ein Opfer bestätigte, dass sie auf Grund der Zugehörigkeit ihres Mannes bei der Oppositionspartei "National Liberation Forces" (FNL) von Ibonerakure vergewaltigt wurde, während sie ihren Mann mitnahmen, den man am Tag darauf tot auffand. 

Zudem sollen Imbonerakure und Polizeimitglieder gewaltsam versucht haben zu verhindern, dass die Menschen aus Burundi fliehen, unter anderem auch mit Hilfe von sexualisierter Gewalt. Auf den Brief von Human Rights Watch an den Präsidenten der amtierenden Partei, Pascal Nyabenda, der die Anschuldigung schilderte, erhielten sie keine Antwort. 

Human Rights Watch hat herausgefunden, dass viele Frauen keine Notversorgung nach den Gewalttaten erhielten, auch nicht in den Flüchtlingscamps in Tansania. Hinzu kommt, dass die Frauen auch in den Flüchtlingscamps nicht vor Vergewaltigungen geschützt sind. Unter den Tätern seien dabei nicht nur burundische Flüchtlinge, sondern auch tansanische Leute. Humanitäre Helfer sind besorgt über die hohe Anzahl an Vergewaltigungen an Kindern. 

Die psychologische Unterstützung und Traumahilfen ist laut Bericht nicht adequat vorhanden in dern Camps, zudem melden viele Frauen die Vergewaltigungsfälle oft nur, wenn sie physiche Folgeschäden erlitten haben. Eine strafrechtliche Verfolgung seitens der Polizei erfolgt in den allerwenigsten Fällen. In Tansania ist Abtreibung nur legal erlaubt, wenn das Leben der Frau auf in Gefahr schwebt, sodass schangere Vergewaltigungsopfer gezwungen sind die Kinder zu bekommen. 

Human Rights Watch fordert den VN-Sicherheitsrat auf, eine internationale Polizeimacht nach Burundi zu senden, sowie ein unabhängiges internationale Untersuchungskommission zu gründen. Zudem sollte die Identifizierung von Opfern sexualisierter Gewalt in tansanischen Flüchtlingscamps und ihre medizinische und psychologische Versorgung nach den Gewalttaten verbessert werden.

Lesen Sie den vollständigen Bericht hier nach.

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Erscheinungsdatum

28 Juli 2016

Themen

Gewalt, Flüchtlinge