Die NROs Resource Matters und die Congo Research Group haben am 28.10. einen Bericht zum Inga-III-Projekt veröffentlicht. Inga III ist ein Wasserkraftprojekt, das schon seit den 90er Jahren als eine der möglichen Lösungen für das Energiedefizit der DR Kongo bezeichnet wird. Seit 2015  ist die Agency for the Development and Promotion of the Grand Inga Project (ADPI) unter direkter Aufsicht des Präsidentenbüros damit beauftragt, das Projekt voranzutreiben. Im Oktober 2018 wurde ein Entwicklungsvertrag mit der China Inga Gruppe und der spanischen ProInga Gruppe unterzeichnet, der weitestgehend hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wurde. Die geplante Produktion beträgt mindestens 10 Gigawatt, von denen fünf bereits Südafrika zugesagt wurden. In Verhandlungsgesprächen vor dem Vertragsabschluss soll die Rede davon gewesen sein, 3 Gigawatt für die DR Kongo zu reservieren, jedoch wurde dies nicht im Vertrag festgelegt. Darüber hinaus könnte ein großer Teil dieser drei Gigawatt den Bergbauunternehmen, nicht aber den Einwohnern der DR Kongo, zugutekommen.

Nicolas Kazadi, ein ehemaliger VN-Diplomat und nun Sonderbotschafter, reagierte am 29.10. auf den Bericht der NROs. Südafrika, das frühzeitig den Kauf von 5 Gigawatt garantierte, sei ein zuverlässiger Endkunde für ein Projekt dieser Größenordnung. Kazadi versicherte, dass die nationale Elektrizitätsgesellschaft SNEL einen Teil der geplanten Produktion erhalten wird, was letztlich auch für die Bevölkerung von Bedeutung sei. Jedoch wird das Projekt keine kurz- und mittelfristigen Verbesserungen bei der Stromversorgung erreichen, da es sich um ein langfristiges Projekt handelt.

Die vollständigen Artikel finden Sie hier und hier.

Der Bericht „Inga III: Kept in the Dark. How the World’s Largest Hydropower Site is Being Negotiated Behind Closed Doors.” von Resource Matters und CRG steht hier zum Download zur Verfügung.