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Ost-DR Kongo: Was über das Treffen zwischen Felix Tshisekedi und Paul Kagame in Katar bekannt ist
Zum ersten Mal seit über einem Jahr trafen sich die Präsidenten der DR Kongo, Felix Tshisekedi, und Ruandas, Paul Kagame, zu einem Gespräch. Die Begegnung fand am Dienstag, den 18. März, unter Vermittlung des Emirs in Katar statt, um eine Lösung für die Sicherheitskrise im Osten der DR Kongo zu finden. Kinshasa beschuldigt seinen Nachbarn, die M23-Rebellion zu unterstützen, die große Teile der Provinzen Süd- und Nord-Kivu eingenommen hat. Diese Vorwürfe wurden durch mehrere Berichte der Vereinten Nationen untermauert, von Kigali jedoch dementiert. Seitdem versuchten mehrere Prozesse, den Dialog zwischen den beiden Männern wieder in Gang zu bringen. Das ist nun gelungen.
Das Treffen war kein Zufall. Es wurde nicht in den letzten Tagen in aller Eile beschlossen. Doha hatte bereits seit mehreren Monaten Kontakte auf beiden Seiten eingeleitet. Sowohl mit Kigali als auch mit Kinshasa wurden die Gespräche fortgesetzt. Im Januar hatte der Emir von Katar die Idee direkt mit Félix Tshisekedi besprochen. Einen Monat später sprach er laut einer diplomatischen Quelle auch mit Paul Kagame in einem Vier-Augen-Gespräch darüber.
Die Atmosphäre während des gesprächs soll anders, als beim letzten frostig unterkühlten Aufeinandertreffen der beiden Staatschefs diesmal geradezu herzlich gewesen sein.
Am Dienstag, dem 18. März, wurde in Doha kein Dokument unterzeichnet, wie mehrere Quellen versichern. Die kongolesische Präsidentschaft behauptet jedoch, dass sich die beiden Staatschefs auf einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand geeinigt hätten. Für Kinshasa ist dies ein wichtiger Fortschritt, ein erster Schritt hin zu einem dauerhaften Frieden im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Eine Version, die von Kigali sogleich bestritten wurde. „Es handelt sich nicht um einen neuen Waffenstillstand“, versichern die ruandischen Behörden, die von RFI kontaktiert wurden.
Nach ihren Angaben handelt es sich um den Waffenstillstand, der bereits auf dem Gipfeltreffen der Staatschefs der EAC (Ostafrikanische Gemeinschaft) und der SADC (Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika) am 8. Februar in Dar-es-Salaam vereinbart worden war. Vor Ort wurde der Waffenstillstand jedoch nie eingehalten. Eine Woche später geriet die Stadt Bakavu unter die Kontrolle der AFC/M23.
Ohne weitere Einzelheiten zu nennen, verweist Doha lediglich auf die auf dem Gipfeltreffen in Dar-es-Salaam eingegangenen Verpflichtungen und erklärt, dass Paul Kagame und Felix Tshisekedi ihr Engagement für einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand bekräftigt hätten.
Der Artikel auf Französich ist bei rfi Afrique erschienen.