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Ugandas Rolle in Kongos Krieg: Die Einflusszonen werden abgesteckt
Ugandas Armeechef Muhoozi Kainerugaba hat auf X eine Drohung über die Einnahme der kongolesischen Stadt Kisangani veröffentlicht, während die ruandisch unterstützten M23-Rebellen im Osten der DR Kongo vorrücken. Ugandas Rolle im Kongo ist widersprüchlich: Einerseits bekämpft die ugandische Armee offiziell die ADF-Rebellen, andererseits sympathisiert Kainerugaba offen mit der M23.
Die Spannungen erinnern an frühere blutige Schlachten zwischen Uganda und Ruanda um Kisangani, insbesondere den Sechs-Tage-Krieg von 2000. Als Ruanda und Uganda knapp eine Woche intensiv um Kisangani kämpften, starben um die 1.000 Zivilist:innen. Heute scheinen beide Länder ihren Einfluss im Ostkongo stillschweigend aufzuteilen: Uganda kontrolliert den Norden, während Ruanda weiter südlich dominiert.
Während Ruanda direkt M23 unterstützt, verfolgt Uganda eine eigene Strategie und versucht, verschiedene Regierungsgegner unter der AFC-Rebellenallianz zu vereinen. Dahinter steht möglicherweise ein gemeinsamer Plan Ruandas und Ugandas, den kongolesischen Präsidenten Tshisekedi zu stürzen.
Der Artikel auf Deutsch ist in der taz erschienen.