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Erneute Abwertung der Währung verweigert: Burundi opfert 200 Millionen Dollar
Der Internationale Währungsfond IWF und die burundische Regierung hatten im Juli 2023 eine Vereinbarung über eine verlängerte Kreditfazilität in Höhe von 261 Millionen US-Dollar über einen Zeitraum von 40 Monaten abgeschlossen. Burundi hatte zunächst bestimmte Bedingungen erfüllt, darunter eine anfängliche Abwertung des burundischen Francs um 38 %, die es ihm ermöglichte, eine erste Tranche von 62 Millionen Dollar zu erhalten.
Als der IWF nun eine erneute Abwertung des burundischen Francs beantragte, um den offiziellen Wechselkurs an den des Schwarzmarktes anzugleichen, der derzeit 2,5-mal höher ist, kam es seitens der burundischen Regierung zu einer Weigerung. Trotz diplomatischer Bemühungen des IWF und der Weltbank blieb Präsident Évariste Ndayishimiye unnachgiebig und nannte den Vorschlag "inakzeptabel". Er rechtfertigte seine Position damit, dass eine solche Maßnahme die bereits starke Inflation noch verschlimmern würde, die nach Angaben der burundischen Zentralbank im Dezember 2024 36 Prozent erreichte.
Die Folgen dieser Entscheidung für die burundische Wirtschaft sind vielschichtig. Das Land verliert nicht nur die verbleibenden 200 Millionen Dollar aus dem IWF-Programm, sondern muss auch miterleben, wie die damit verbundene Budgethilfe der Weltbank verschwindet. Viele Ökonomen befürchten, dass Burundi im Jahr 2025 nun ein witchaftlich besonders schwieriges jahr bevorsteht. Das Land befindet sich bereits von einer schweren sozioökonomischen Krise, die durch einen eklatanten Mangel an Devisen und einen starken Mangel an Treibstoff gekennzeichnet ist.
Der Artikel wurde auf Französisch bei Radio Publique Africaine veröffentlicht.