Human Rights Watch besorgt über Druck auf Aktivist:innen und Journalist:innen im Osten der DR Kongo

Der jüngste Bericht von Human Rights Watch (HRW) stellt fest, dass die M23 seit langem auf Drohungen und Einschüchterung zurückgreift, um den Zugang der Bevölkerung zu Informationen zu beschränken und kritische Stimmen stumm zu schalten. Seit der Einnahme von Goma Ende Januar und Bukavu im Februar hat sich der Druck auf Aktivist:innen, Journalist:innen und Verweigerer verstärkt

Einige derjenigen, die sich gezielten Bedrohungen ausgesetzt sehen, versuchten, über Ruanda zu fliehen, blieben jedoch nicht verschont. So dokumentierte HRW mehrere Fälle von Inhaftierungen und eine Überstellung dieser Personen von den ruandischen Behörden an die M23 und zwar wegen ihrer Arbeit über den Konflikt, die sie als gegen die M23 ausgerichtet ansahen.

Ein ebenfalls ins Ausland geflohener Aktivist berichtet, dass sein Leben in Gefahr ist, weil er während der Schlacht um Goma Ende Januar Soldaten aus der DR Kongo gepflegt habe. Bereits mehrmals sei er Mordversuchen von nicht identifizierten bewaffneten Männern entkommen. Auch habe er Angst um seine Familie, die im Kongo geblieben ist und Drohnachrichten erhalte.  

Der Tod des Sängers Delcat Idengo am 13. Februar in Goma und des Lucha-Aktivisten Pierre Katema Byamungu am 12. Februar im Gebiet Kalehe in Süd-Kivu unter ungeklärten Umständen waren der Höhepunkt dieser Übergriffe. Die Rebellen wiesen diese Anschuldigungen zurück. In einem Tweet verteidigten sie sich dagegen, Journalist:inen und Aktivist:innen festgenommen oder misshandelt zu haben, und beklagten, es handele sich dabei um einen Versuch, ihr Image zu schädigen. 

Doch HRW weist auch darauf hin, dass auch vor Besetzung der M23 die Situation in der DR Kongo für Journalist:innen und Aktivist:innen nicht einfach war. Viele von ihnen waren Druck und Drohungen seitens der kongolesischen Behörden ausgesetzt, die versuchten, die Art und Weise, wie sie über den Konflikt berichteten, zu kontrollieren. 

Der Bericht stellt außerdem fest, dass der Zugang zu den von der M23 besetzten Gebieten nun von einer Akkreditierung abhängig ist und mit Hilfe hochrangiger ruandischer Beamter, einschließlich Mitgliedern des Sprecherstabs der ruandischen Regierung, erfolgt.

Der Artikel ist auf Französisch bei rfi afrique erschienen..

 

 

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