Corneille Nangaa und seine Verbündeten von der M23 wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt

Corneille Nangaa, der ehemalige Präsident der Wahlkommission der Demokratischen Republik Kongo und nun Anführer der „Alliance Fleuve Congo“ (AFC), zu der auch die M23 gehört, wurde in einem Prozess in Kinshasa trotz seiner Abwesenheit zum Tode verurteilt. Das am 8. August gefällte Urteil betrifft insgesamt 26 Angeklagte, darunter führende Mitglieder der M23-Miliz, die wegen „Kriegsverbrechen“, „Teilnahme an einer aufständischen Bewegung“ und „Verrat“ angeklagt waren. Das Militärgericht befand Nangaa und die Anführer der M23 schuldig und ordnete ihre sofortige Festnahme und die Beschlagnahmung ihres Eigentums an. Den Verurteilten wird vorgeworfen mit Ruanda zusammengearbeitet und die territoriale Integrität der DR Kongo gefährdet zu haben.

Zu den Verurteilten zählen auch wichtige führende Mitglieder der M23, wie Bertrand Bisimwa und Sultani Makenga. Beide wurden für „Kriegsverbrechen“, einschließlich der „Rekrutierung minderjähriger Kinder“, verurteilt. Nur fünf der insgesamt 26 Angeklagten waren im Gericht anwesend, erhielten jedoch ebenfalls die Todesstrafe. Eric Nkuba, ein Berater von Nangaa, nannte während des Prozesses mehrere Unterstützer*innen der AFC, darunter den ehemaligen Präsidenten der DR Kongo Joseph Kabila, und enthüllte damit weitere politische Verflechtungen.

Der Prozess brachte zudem Verbindungen der Angeklagten nach Uganda ans Licht, wo sie in Wohnungen von Muhoozi Kainerugaba, dem Sohn des ugandischen Präsidenten, untergebracht waren. Trotz der Verurteilungen und des Inkrafttretens eines erneuten Waffenstillstands seit dem 4. August setzte die M23 ihren Kampf in der Provinz Nord-Kivu fort. Nangaa selbst zweifelt die Legitimität der kongolesischen Institutionen an und kündigte an, das Urteil nicht anzuerkennen. Internationale Sanktionen, einschließlich derer des US-Finanzministeriums und der Europäischen Union, wurden gegen ihn und die AFC verhängt.

Der vollständige Artikel ist bei Jeune Afrique unter dem Titel "Est de la RDC: Corneille Nangaa et ses allies du M23 condamnés à mort pour «crimes de guerre»" auf Französisch zu lesen.

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