- Humanitäre Lage
- Konflikt
M23 schiebt Zivilist:innen nach Ruanda ab
Etwa 360 Zivilist:innen wurden von der M23 aus Goma nach Ruanda ausgewiesen. Die M23 wirft ihnen vor, ruandische Staatsangehörige zu sein, die mit gefälschten kongolesischen Dokumenten in der DR Kongo leben würden. Die angeblich gefälschten Ausweisdokumente von 181 Männern wurden von der M23 in einem Stadion in Goma verbrannt, anschließend wurden die Männer mit ihren Familien in LKW über die Grenze nach Ruanda gebracht. Das UNHCR betonte unterdessen, dass „die Rückkehr von Flüchtlingen in ihre Heimatländer sicher, freiwillig und in Würde erfolgen muss, in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und dem Grundsatz der Nichtzurückweisung“.
Viele der abgeschobenen Personen gaben gegenüber der Presse an, aus der Ortschaft Karenga in Nord-Kivu zu stammen. Diese gilt als Hochburg der Forces démocratiques de libération du Rwanda (FDLR), einer bewaffneten Gruppe, die von ehemaligen ruandischen Hutu-Führern des Völkermords an den Tutsi im Jahr 1994 gegründet wurde. Die M23 beschuldigt die DR Kongo die FDLR zu unterstützen und begründet ihre Offensive mit der Notwendigkeit, diese Gruppe zu neutralisieren. Bereits Anfang März waren 20 mutmaßliche FDLR-Kämpfer, die Uniformen der kongolesischen Streitkräfte trugen, von der M23 an die ruandischen Behörden übergeben worden. Kinshasa hatte damals eine „grobe Inszenierung“ angeprangert, mit der die kongolesische Armee diskreditiert werden sollte.
Der Artikel ist auf Französisch bei jeune afrique zu lesen.