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Osten der DR Kongo: Delegation der katholischen und protestantischen Kirchen setzt Vermittlungsversuch in Goma fort
Nach Kinshasa setzte die Delegation von Geistlichen aus der katholischen und evangelischen Kirche ihre Konsultationen für einen „Sozialpakt für den Frieden und das gute Zusammenleben in der DR Kongo und der Region der Großen Seen“ in Goma fort, welches nun größtenteils von der bewaffneten Gruppe M23 und AFC kontrolliert wird, die von der ruandischen Armee unterstützt wird. Bei dem Zusammentreffen konnten verschiedenste Themen und Forderungen besprochen und angehört werden.
Die AFC/M23 äußerte sich zur Forderung nach der Wiedereröffnung des Flughafens von Goma, der seit der Offensive der M23 auf die Stadt Ende Januar geschlossen ist, dass dieser aufgrund der zahlreichen Minen auf dem Gelände derzeit nicht wiedereröffnet wird. Außerdem fordert die Gruppe den Abzug der in der Nähe positionierten südafrikanischen Streitkräfte.
Was die Zahl der zivilen Opfer der seit Jahresbeginn laufenden Offensive in Nord-Kivu betrifft, so hieß es von Seiten der AFC, dass bislang „nur“ 400 Zivilisten getötet worden seien, während die Vereinten Nationen von rund 3.000 Opfern sprechen.
Die Delegation der katholischen und protestantischen Kirche setzt sich aus wichtigen Vertretern der beiden größten Konfessionen der DRK zusammen und umfasst auf katholischer Seite den Präsidenten und den Generalsekretär der nationalen Bischofskonferenz des Kongo (Cenco), Bischof Fulgence Muteba Mugalu und Bischof Donatien Nshole, sowie den Bischof von Goma, Willy Ngumbi, der zu diesem Anlass in die Stadt zurückkehrte, die seit rund zwei Wochen von der M23 und ihre Verbündeten kontrolliert wird. Auf protestantischer Seite waren unter anderem Reverend André-Gédéon Bokundoa, der gesetzliche Vertreter der Église du Christ au Congo (ECC), und ihr Sprecher, Pastor Eric Nsenga, anwesend.
Die religiösen Führer, die mit klaren Forderungen wie der Einstellung der Feindseligkeiten und einem Stopp des Vormarsches der M23 nach Bukavu, Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Öffnung eines Dialogkanals und der Bereitschaft, die Forderungen ihres Gesprächspartners anzuhören und zu verstehen, angereist waren, zeigten sich nach dem Ende des Treffens recht zufrieden mit der Begegnung. Sie versicherten, von der AFC/M23 positiv aufgenommen worden zu sein, da sie die Gründe für ihr Handeln erklären konnten. Eric Nsenga erklärte, dass der Austausch unter anderem zu einer Übereinstimmung der Ansichten über die Notwendigkeit, Frieden zu schaffen, geführt habe.
Die Ordensträger stellten klar, dass ihre Rolle darin bestehe, den Weg abzustecken und einen Rahmen für Dialog anzubieten, es aber den Beteiligten des Konfliktes überlassen, den Inhalt und den Ort der Gespräche zu bestimmen. Das Ziel geht ihrer Meinung nach über das unmittelbare Ende der Kämpfe hinaus. Ziel ist es, die Grundlagen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen und das friedliche Zusammenleben in der DR Kongo und der gesamten Region der Großen Seen zu fördern.
Der vollständige Artikel auf Französisch ist bei RFI Afrique zu lesen.