Putschprozess in der DR Kongo

Im Prozess um den Putschversuch am 19. Mai 2024, bei dem bewaffnete Menschen die Residenzen hochrangiger Politiker*innen angriffen und vorübergehend den „Palast der Nation“ besetzten, wurden nun 37 der 51 Angeklagten von einem Militärgericht der Demokratischen Republik Kongo zum Tode verurteilt. Unter den Verurteilten befinden sich sechs Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, wie US-Amerikaner, Belgier, Kanadier und Briten. Die Täter*innen proklamierten während des Putschversuchs die Wiedergründung von „Zaire“, dem früheren Namen des Landes, und wurden aufgrund von „Putschversuch“, „Terrorismus“ und „krimineller Verschwörung“ verurteilt.

Trotz der Verurteilungen bleiben die genauen Hintergründe des Putschversuchs unklar. Es gibt Zweifel an der Transparenz des Verfahrens sowie an der Beweisführung, insbesondere im Fall des belgisch-kongolesischen Militärexperten Jean-Jacques Wondo. Menschenrechtsgruppen kritisierten das Verfahren als intransparent und unfair. Beobachter*innen vermuten, dass der Putsch eine Inszenierung gewesen sein könnte, um politische Gegner zu diskreditieren. Unklar ist auch, ob die Todesurteile tatsächlich vollstreckt werden, da in der DR Kongo ein Moratorium für die Todesstrafe besteht, das möglicherweise bald aufgehoben wird.

Der vollständige Artikel ist in der taz auf Deutsch zu lesen.

zum Artikel