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Ruandische Firmen exportieren geschmuggeltes Coltan
Ein bisher unveröffentlichter UN-Bericht soll zeigen, dass ruandische Bergbauunternehmen aus der DR Kongo geschmuggeltes Coltan kaufen und weiter exportieren. Das Coltan stamme aus der Region Rubaya im Osten der DR Kongo, welche seit Mitte 2024 von der M23 kontrolliert wird und für etwa 15% der weltweiten Coltanproduktion verantwortlich ist. Laut dem Bericht wird das Coltan nachts über die Grenzstädte Bukavu und Goma nach Ruanda geschmuggelt. Dort kaufen es ruandische Unternehmen auf und verwerten es weiter, um es im Anschluss aus Ruanda zu exportieren. Runda gilt mittlerweile als einer der wichtigsten Coltanexporteure weltweit ohne selbst über große Coltanvorkommen zu verfügen.
Die M23 habe laut einem UN-Bericht aus dem Dezember vergangenen Jahres eine Parallelstruktur in Rubaya aufgebaut, die den Bergbau kontrolliert und Steuern auf die Mineralien erhebt. Die M23 soll somit monatlich etwa 800.000 USD in Steuern einnehmen. Laut UN-Expert:innen wird das geschmuggelte Coltan mit ruandischen Erzeugnissen vermischt, was eine Nachverfolgung nahezu unmöglich macht. Dazu kommt, dass die ruandische Zentralbank seit der Einnahme Rubayas durch die M23 keine offiziellen Zahlen zu Coltanexporten veröffentlicht.
Boss Mining Solutions, das ruandische Bergbauunternehmen, welches in dem Bericht genannt wird, dementiert die Vorwürfe und beruft sich darauf, dass alle Mineralien von „ruandischen Quellen“ gekauft werden würden.
Der Artikel ist auf Englisch bei Reuters zu lesen.