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Verhaftungswelle in Goma: AFC/M23 spricht von Sicherung der Stadt, Zivilgesellschaft prangert „wahllose Menschenjagd“ an
Seit dem 10. Mai führen die AFC/M23 Verhaftungen in Goma und weiteren umliegenden Städten durch. Diese zielen besonders auf die am stärksten von der Unsicherheit betroffenen Viertel der Provinzhauptstadt ab, wo in den letzten Wochen die Zahl der Morde und Entführungen stetig zugenommen hat. Laut Angaben der AFC/M23 soll das Ziel der Aktion darin bestehen, Waffen zu beschlagnahmen und noch in der Region verbliebene Kämpfer festzunehmen, um der wiederauflebenden Kriminalität Einhalt zu gebieten.
Zivilgesellschaftliche Akteure sprechen unterdessen von wahllosen Verhaftungen und werfen den von AFC/M23 eingesetzten Behörden eine „Menschenjagd“ vor. So würden Personen nicht aufgrund militärischer Gegenstände oder Abzeichen verhaftet, sondern allgemein junge Männer abgeführt werden. Vor diesem Hintergrund wird befürchtet, dass diese Verhaftungen zu Zwangsrekrutierungen in die Ränge der M23 führen könnten.
Unterdessen beschuldigen sich die AFC/M23 und die kongolesische Regierung gegenseitig, für die Gewalt in Goma verantwortlich zu sein. So wirft der kongolesische Innenminister der AFC/M23 vor, in jüngster Zeit für über 300 Hinrichtungen und über 100 Vergewaltigungen verantwortlich zu sein, während diese den kongolesischen Behörden die Verantwortung für Überfälle und Entführungen in der Stadt zuschreibt.
Der Artikel ist auf Französisch bei rfi zu finden.